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Sportpsychologische Beratung in der Praxis

Wie kann man sich sportpsychologische Beratung in der Praxis vorstellen? Ein konkretes Beispiel möchte ich Anhand eines Team-Workshops näher beleuchten.

Die Ausgangslage

Ein Athlet möchte sich mit seinem Betreuerstab abstimmen und die Begleitung während des Wettkampfs optimieren. Themen sind Motivation, Kommunikation und Leistungskontrolle durch sein Team. Diese Punkte sollen in einem gemeinsamen Workshop erarbeitet werden.

Die Vorbereitung

Mit dem Athleten wurden in zwei Einzelgesprächen die Punkte gesammelt, die aus seiner Sicht wichtig sind. Dabei war es ein Anliegen diese Punkte auch gemeinsam mit dem Betreuerteam zu besprechen und durch weitere Ideen zu ergänzen.

Der Workshop

Der Team-Workshop wurde mit Hilfe der Methode des „World Café“ gestaltet. Dabei werden die Themen in Kleingruppen besprochen. Jede Während alle TeilnehmerInnen nach einer gewissen Zeit (hier 20 Minuten) die Gruppe wechseln, bleibt ein „Gastgeber“ immer bei seiner/ihrer zugeteilten Gruppe. Die Aufgabe der „Gastgeber“ besteht darin, die neuen TeilnehmerInnen auf den bisherigen Stand der Ideenfindung und des Diskussionsverlaufs zu bringen. Somit bekommen alle TeilnehmerInnen die Informationen, die schon vorhanden sind und haben die Gelegenheit diese weiterzuentwickeln. Meine Aufgabe als Sportpsychologe bestand darin, den Ablauf und die Ziele des Workshops zu erklären und die Gespräche in den Gruppen zu moderieren, falls Fragen oder Unklarheiten auftauchten. Am Ende war ich für die Zusammenfassung der gemeinsamen Arbeit verantwortlich

Die Ergebnisse

Die Diskussionsgruppen wurden in zwei Bereiche unterteilt: Anweisungen/Leistungskontrolle und Aktivierung/Motivation. Anhand der Diskussion in den Kleingruppen wurden einige neue Ideen gefunden und die vorhanden Wünsche des Athleten ergänzt. Am Ende des Workshops wurden die Ergebnisse in Stichworten auf ein Flipchart geschrieben. Diese wurden von mir verschriftlicht und dienen als „Betriebsanleitung“ während des Wettkampfs.

Der aktive Austausch und die Teilnahme am Prozess ermöglichte dem Betreuerstab eine gute gemeinsame Ausgangslage für deren Aufgaben während des Wettkampfs zu schaffen. Das Team konnte sich abstimmen und für den Athleten war sichtbar, dass, die für ihn wesentlichen Punkte, auch von seinem Betreuerstab vorgebracht wurden.